Über mehr Ordnung im Haushalt und den inneren Schweinehund…

Dieser Blogpost richtet sich an die ehrgeizigen, zielstrebigen, ordnungsliebenden Mamas und auch Papas, die gerne etwas entspannter leben möchten.

Kennt ihr das? Gerade habt ihr nach der Arbeit die Wäsche gewaschen, gebügelt und verräumt, der Einkauf ist erledigt, das Abendessen ist angerichtet und die Küche auch wieder in Ordnung gebracht? Puh, was ein Tag! Jetzt gemütlich etwas essen und dann endlich ab auf’s Sofa. Ach, da fällt mir ein, ich muss ja noch mit dem Hund raus… Schnell die Hundeleine holen, bevor Schlimmeres passiert und ich den Flur putzen darf.

Der ewige Kampf mit der Hausarbeit… Oder ein ganz normaler Tag!

Ich komme zurück vom gemütlichen Spaziergang mit dem Hund und traue meinen Augen nicht. Ich hatte doch erst gestern den Boden gewischt. Was sind das für komische Flecken da auf dem Laminat? Kakao… Es ist Kakao! Kakao, der eine Spur zum Täter vom Wohnzimmer bis ins Kinderzimmer gelegt hat. Vorsichtig öffne ich die Tür, um zu sehen, was mich dort erwartet… Mein Kleinster, der mir stolz erzählt, dass er ganz alleine einen Kakao gemacht hat, weil Papa noch schnell duschen war. Ich gehe zum Bad, klopfe an, öffne die Tür und höre ein: „Keine Sorge… Die Bartstoppeln auf dem Boden sauge ich gleich weg!“ . Mit nassen Füßen und geschätzt 1.000.000 daran klebenden Bartstoppeln stapft der Herr dann durch den Flur, die Küche, das Wohnzimmer bis hin zum Staubsauger, um dann wieder im Bad zu verschwinden, wo er dann den Boden saugt… Im Bad… Nur im Bad…! “ So, jetzt lege ich mich aber ins Bett. Morgen wird ein anstrengender Tag.“, höre ich dann noch, bevor er sich ins Land der Träume begibt.

Morgen wird ein anstrengender Tag…

Ja, morgen wird ein anstrengender Tag. Auch für mich. Wenn ich morgen von der Arbeit zurückkomme, muss der Große zum Handball, nachdem er die Hausaufgaben gemacht hat , die ich kontrolliere, nachdem ich Elias vom Kindergarten abgeholt habe. Elias, der es liebt, auf dem Kindergartenspielplatz jede Pfütze genauestens zu ergründen. Elias, der es liebt Matschkuchen zu backen und auch zu probieren. Er wiegt jetzt ca. 20kg. Wenn er von der Kita nach Hause kommt, wiegt alleine seine Kleidung so viel. Also wird dann die Waschmaschine wieder angeschmissen, Elias in die Badewanne gesetzt, wo er von dem Großen, der in der Zwischenzeit vom Handballtraining zurückgekehrt ist, beaufsichtigt wird, damit ich das Abendessen vorbereiten kann. Ich bin ja schon sehr dankbar, dass der Große mir so toll hilft. „Mama, Elias ist fertig!“, tönt es aus dem Badezimmer. Ich gehe rüber, um Elias aus der Wanne zu holen und rutsche erstmal auf dem kleinen See aus, der mir in nullkommanix ins Badezimmer gezaubert wurde. Nichts passiert! Alle Knochen sind heile! Jetzt noch schnell den Kleinen abtrocknen, föhnen und anziehen, ehe ich das Bad in Ordnung bringe. Oh, gut, Papa kommt nach Hause! Dann kann er das ja übernehmen, während ich das Chaos in der Küche beseitige. Was ein Stress!!!

Plötzlich klingelt auch noch das Handy. Dran ist meine beste Freundin, die mir nur mitteilen möchte, dass sie gleich da ist! Das hätte ich fast vergessen. Wir wollten doch einen gemütlichen Mädelsabend machen. In diesem Chaos? Ich laufe zum Wohnzimmer und bemühe mich, die „Dekoration“ meiner Kinder aufzuräumen. Aber nicht alleine. Die sollen gefälligst helfen. Ich habe keine Lust, alles alleine zu bewältigen! Unzufrieden stapfe ich aufräumend durch die Wohnung, während die Kinder zu Abend essen, um mir im Anschluss zu helfen. Jeden Tag der selbe Mist! Wie machen die anderen Mamas das nur? Hmmm… egal! Gleich ist meine beste Freundin da. Die Kinder helfen widerwillig beim Aufräumen, als das nächste Chaos ausbricht. Der Kleine hat den Autoschlüssel von oben in die Heizung geschoben und nun steckt er irgendwo da drin. Je mehr wir versuchen, den Schlüssel da raus zu holen, desto fester verkantet er sich in der Heizung. Nach etwa 20 Minuten ist die Mission erfolgreich geglückt und Melli klingelt an der Tür. Es sieht furchtbar aus hier! Was soll mein Besuch bloß denken?!

Was sollen die Leute denken?! Hier sieht es aus als hätte ein tasmanischer Teufel getobt…

Ja, ein tasmanischer Teufel, auch genannt ELIAS! 😂 Irgendwie ja lustig. Und schon kann ich darüber lachen. Zumindest in Gedanken.

GUTE MÜTTER HABEN DRECKIGE FENSTER, BERGE AUS WÄSCHE, EINE CHAOTISCHE KÜCHE, ABER GLÜCKLICHE KINDER, SAGT MAN DOCH. ( In einem anderen Beitrag nehme ich dieses „Gute-Mutter-Ding“ genauer unter die Lupe. HIER erzähle ich von meinen Erfahrungen als berufstätige Mutter und auch von der Erfahrung als Vollzeitmami. )

Den inneren Schweinehund im Alltag überwinden …

Das klingt oft leichter, als getan. Er kommt jeden Tag vorbei, dieser Schweinehund, der mir immerzu ins Ohr flüstert: „Leg die Füße hoch. Mach heute gar nichts und / oder spiel mit den Kindern.“. Recht hat er doch irgendwie. Oder etwa nicht? Warum also täglich dagegen ankämpfen, nur weil der Anstandswauwau anklopft und dir erzählt, dass eine gute Mutter alles pflegt, stets ihren Haushalt und die Kinder im Griff hat und alles schaffen kann, wenn man sich und die Familie nur gut organisiert hat. Bin ich denn jetzt gleich eine schlechte Hausfrau und Mutter, nur weil ich meiner Arbeit an manchen Tagen nicht ganz hinterher komme?

Ich habe ein genaues Bild davon, wie es hier zu Hause auszusehen und zu funktionieren hat. Wenn die Zeit oder die Umstände es mal nicht zulassen, dass dieses Bild aufrecht gehalten werden kann, dann kann das mich schon sehr frustrieren.

Wenn ich wiederum frustriert bin, spürt das der Rest der Familie ja auch und das fühlt sich auch nicht richtig an.

Perfektionismus zu Hause…

Was ist mit mir passiert? Wieso bin ich so unzufrieden, wenn es mal nicht glatt läuft? Lange habe ich mir genau darüber Gedanken gemacht und ich habe den Fehler gefunden! Ich habe den inneren Schweinehund vollkommen ignoriert und mich mit dem Abstandswauwau verbündet, ohne bemerkt zu haben, dass meiner Familie und mir der innere Schweinehund 1 x wöchentlich sogar ganz gut getan hätte.

Mehr Lebensqualität mit dem inneren Schweinehund…

• Einfach mal eine Auszeit nehmen. Gar nichts tun.
• Die Kinder mal machen lassen.
• Einen Moment für Mama und Papa schaffen. Für Zeisamkeit sorgen, so ganz ohne Staubsauger und Wischmopp.
• Mit der besten Freundin über Gott und die Welt quatschen.
• Laaange und ausgiebig baden gehen.

All das sorgt für wahre Lebensqualität und ist möglich, wenn wir dem Anstandswauwau einfach mal zeigen, dass nicht ER über eine glückliche Familie entscheidet, sondern WIR SELBST!

Zu hohe Erwartungen können auf’s Gemüt schlagen…

Man stöbert ja doch immer wieder gerne im Internet und sucht nach Inspirationen für ein gemütliches Zuhause. Was wir finden sind cleane Wohnzimmer, schicke Schlafzimmer, aufgeräumte, traumhafte Kinderzimmer. Ein Besuch bei dem Großen Möbelhaus mit den 4 Buchstaben brennt Bilder von wunderschönen Einrichtungsbeispielen in meinen Kopf, die da einfach nicht mehr raus wollen.

So soll es doch auch bei uns aussehen. Oder?! Alles Quatsch! Das sind inszenierte Momentaufnahmen. Das ist nicht die Realität! Wo gehobelt wird, da fallen Spähne und wo kreative Kinder spielen, da herrscht das Chaos! Wenn man also nur 1x wöchentlich putzt und sich auch mal der eine oder andere Wäscheberg auftürmt, dann hat man trotzdem nicht gleich versagt. Man hat sich eben einfach Zeit genommen für wichtigere Dinge.

• FÜR DIE FAMILIE
• FÜR SICH SELBST
• FÜR SEINE FREUNDE!
• DAS SORGT FÜR ZUFRIEDENHEIT UND GIBT KRAFT FÜR DEN IRGENDWANN ANSTEHENDEN AUFRÄUMMARATON!!

Leider habe ich keinen Weg gefunden, wie wir die Hausarbeit umgehen können und es trotzdem immer sauber ist, aber ich konnte einen Weg finden, wie wir alle ein Stückchen zufriedener und entspannter werden können.

Ich hoffe, ich konnte den einen oder anderen Putzteufel sensibilisieren. Nicht für die Bakterien um die Toilette oder den Abfalleimer herum, sondern für die noch wichtigeren Dinge im Leben!

LIEBE, GLÜCK UND ZUFRIEDENHEIT!

IN DIESEM SINNE VERABSCHIEDE ICH MICH JETZT  VON EUCH, BEDANKE MICH, DASS IHR DIESEN RIIIIESEN TEXT GELESEN HABT UND LEGE MICH MIT DEM GROSSEN VOR DIE GLOTZE. PAPA UND ELIAS SCHLAFEN SCHON UND WIR HABEN ZEIT. GANZ FÜR UNS ALLEIN!

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